- 3238 - 1311. November 19. Koczina (Kotzenau). XIII kal. Dec. Bolezlaus, Herzog von Schlesien, Herr von Brieg und tutor von Liegnitz, schenkt mit Einwilligung seiner Gemahlin Margarethe, seiner Brüder Heinrich, Herrn von Breslau, und Wlodizlaus, Herrn von Liegnitz, und seiner Barone für den Fall seines Ablebens dem Marienkloster in Lubes . (Leubus) seine Dörfer Olsna (Langenöls) und Heydenrichsdorf (Heidersdorf) in seinem Nimptscher Distrikt gelegen mit dem Dominialrechte, dem Patronat über die Kirchen daselbst, den Scholtiseien, allen Nutzungen, mit Freiheit von allen Lasten und Pflichten und mit der Bestimmung, dass bei Kriminalsachen in den beiden Dörfern der derzeitige allgemeine Landrichter auf Anforderung der Mönche oder des Dorfrichters oder der Richter des Klosters dem Gericht beizusitzen und die Bussgelder (emendas culparum) dem Abte ohne Minderung darzureichen habe. Aus den Einkünften dieser Dörfer soll das Kloster einmal im Monat eine feierliche Refection mit Fisch und Wein halten und 5 Kranke auf Lebenszeit verpflegen. Damit sein Andenken aber im Kloster gefeiert werde, disponirt Boleslaw 200 M. königliche Groschen, für welche an dem vereinbarten Orte eine Kapelle, in welcher er begraben zu werden wünscht, mit 5 Altären gebaut werden soll, desgleichen 12 M. jährlicher Einkünfte von den Tuchkammern in Liegnitz zum Ankauf von Wachs für eine ewige Lampe über seinem Grabe. Z.: Martin und Brunnzlaus Gebrüder gen. Budziwoy, Mag. Martin der Arzt, Johann Csambor v. Schiltberg, Stephan v. Parchowicz, Johann Rimperg, Hartung Keule, Herr Günther Protonotar gen. v. Bibersteyn und Gerhard herzogl. Notar, Ausfertiger dieses. Or. im Bresl. Staatsarchiv Leubus 160b, an gelb-grünen Seidenschnüren hängt nur noch ein Bruchstück des Siegels Boleslaws, wovon noch entzifferbar Lignitze. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |